Hochsommer – das ist jetzt zu tun
Es ist Urlaubszeit! Die Sonne scheint glühend heiß vom Himmel und eine Horde Sonnenhungriger eilt in Richtung Strand, Sand und Meer. Aber auch im Garten lässt sich der Sommer richtig genießen: Wie wäre es mal mit einer südländischen Siesta auf dem Liegestuhl unterm Apfelbaum?

Wenn du bisher brav gearbeitet hast, ist jetzt ohnehin nicht viel zu tun: Durch das Mulchen reduziert sich der Gießaufwand und die Ernte hält sich auch noch in Grenzen.
Für uns Gärtner gibt es ja zehn Jahreszeiten – jetzt, im phänologischen Hochsommer werden die Ribisel reif, ebenso die Erdbeeren. Die Kartoffel blühen und auch die ersten Himbeeren kannst du jetzt ernten.
Gießen, gießen, gießen
Ja, klar, wir mulchen. Im Gemüsebeet. Im Staudenbeet. Die Sommerblumen und die Obstbäume. Dennoch wirst du im Hochsommer bei länger anhaltenden Hitzeperioden doch mal gießen müssen, damit deine Ernte nicht leidet. Und dann gibt es noch diejenigen, die man immer wieder mal gießen muss: Pflanzen in Töpfen, den Fußballrasen, neben Steinen in der prallen Sonne (die sich dann sehr aufheizen), und so weiter.

Klar, manche Pflanzen vertragen es, wenn sie am Abend wie halbtot dahängen, doch ich glaube auf Dauer tut das keine Pflanze gut!
Zeit zum Aufbinden…
Stauden in voller Blüte solltest du jetzt eine Stütze geben: So wie im Frühsommer die Pfingstrosen brauchen auch viele der jetzt blühenden Stauchen eine Stütze, um gut mit Hitze und Wind zurechtzukommen.
… und zum Ausputzen:
Wenn du bei deinen Rosen (nicht bei den wilden Rosen) und bei deinen Sommerblumen regelmäßig das Verblühte ausschneidest, dann danken sie es dir mit deutlich längerer Blüte!
Tomaten ausgeizen

Ja, der Herr Stekovics geizt seine Tomaten nicht aus. Aber seine Felder liegen auch im östlichen Osten Österreichs, wo es um diese Jahreszeit sehr trocken ist und immer der Wind weht. Und genau deshalb muss er seine Tomaten auch nicht ausgeizen.
Ich hingegen wohne in Graz (auch im Osten Österreichs) und ich würde nicht auf das Ausgeizen verzichten. Der Vorteil: wenn ich die Tomaten von ihren Seitentrieben befreie, ist die Pflanze sehr viel luftiger und trocknet nach einem Regen schneller ab. Und das reduziert das Kraut- und Braunfäule-Risiko sehr stark.
Daher rate ich euch, wenn ihr nicht gerade in der pannonischen Tiefebene lebt oder euch der Wind nonstop um die Ohren bläst: geizt eure Tomaten aus!
Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ihr entfernt sämtliche Seitentriebe, die aus den Blattachseln wachsen – damit bleiben die Pflanzen schlank und trage größere Früchte. Die zweite Variante probiere ich heuer gerade das erste Mal selbst aus: Dabei entfernt ihr nicht die Seitentriebe, sondern die nicht-tragenden Blätter und leitet die Seitentriebe neben dem Hauptstamm hoch. Wenn ihr die Pflanzen in Töpfen zieht (so wie ich, zumindest zum Großteil), kann könnt ihr die untersten Triebe auch einfach hängen lassen – sie wachsen dann auf dem Terrassenboden weiter. Ich werde euch schreiben, wie gut das hinhaut!

Die phänologischen Jahreszeiten:
Vorfrühling
Erstfrühling
Vollfrühling
Frühsommer
Hochsommer
Spätsommer
Frühherbst
Vollherbst
Spätherbst
Winter
Keine Kommentare.